
Der Verein
KulturLeben Berlin ist ein gemeinnütziger Verein, der sozial benachteiligten Menschen den Zugang zu kulturellen Angeboten der Hauptstadt ermöglicht. Unser Kulturangebot erreicht 28.000 Menschen jeden Alters. Pro Monat vermitteln wir über 3.000 kostenfreie Kulturplätze. 400 Berliner Kulturpartner stellen uns regelmäßig nicht verkaufte Tickets kostenfrei zur Verfügung, damit unsere Gäste die kulturelle Vielfalt der Hauptstadt genießen können.
Unser Angebot umfasst Theater, Kabarett, Lesungen, Musik, Museen, Kino und Sport. Kulturinteressierte mit kleinem Budget können sich als Kulturgäste anmelden und erhalten die Tickets kostenfrei. Das Besondere: Alle Tickets werden von unseren freiwilligen Helfer:innen telefonisch an unsere Gäste vermittelt. Die persönliche Einladung hilft ihnen dabei, Hemmschwellen abzubauen und sich erwünscht und gesellschaftlich zugehörig zu fühlen. Unsere Methode einer niedrigschwelligen persönlichen Kulturvermittlung ist schon aufgrund der Reichweite einzigartig in Berlin.
In Zusammenarbeit mit 600 sozialen Partnern ermöglichen wir auch Menschen in sozialen Einrichtungen kulturelle Teilhabe. Soziale Träger haben die Möglichkeit, Gruppenkontingente für ihre Klient:innen buchen. Dadurch können Menschen, die auf Assistenz und Begleitung angewiesen sind, Kulturveranstaltungen in begleiteten Gruppen erleben. Frauen in Frauenhäusern, Obdachlose oder Suchtkranke nehmen dank KulturLeben Berlin regelmäßig an kulturellen Veranstaltungen teil, die ihnen sonst kaum zugänglich wären.
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Vereinsvorstand
| Lutz Sepke 1. Vorsitzender | Christoffer Richartz Vorsitzender | |
| Margitta Bodrow Beisitzerin | Dr. Angelika Schlunck Beisitzerin | Ulrike Wronski Beisitzerin |
Geschäftsführung
Angela Meyenburg
Gründerin und Geschäftsführerin
meyenburg@kulturleben-berlin.de
Satzung
Vereinssatzung_KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
Beitragsordnung_KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
Information Datenschutz nach § 13 DSGVO Vereinsmitglieder KulturLeben Berlin
Geschäftsbericht 2023
Geschäftsbericht 2022
Liste der Förderer und Sponsoren
Schirmherr
Philipp Harpain
Theaterleiter GRIPS Theater Berlin
Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Artikel 27
Die Grundannahme, die diesem Menschenrecht zugrunde liegt, ist, dass der Mensch ein soziales, kulturelles Wesen ist. Darum geht es uns Theatermenschen, das ist unser Thema, für das wir brennen und arbeiten: Wir erzählen unserem Publikum Geschichten von Menschen und ihren Beziehungen untereinander. Geschichten vom Scheitern, von Missverständnissen, vom Ausgegrenztsein, von der Ohnmacht, vom Schmerz. Aber auch vom Gelingen, vom Aufbegehren, vom Emanzipieren, vom Machtvollwerden, vom Miteinander, von Freundschaft, von der Liebe.
Wir nehmen unser Publikum auf eine gemeinsame emotionale Reise mit, bei der die Verhältnisse zum Tanzen gebracht werden. „Wir erfahren oft, dass die Kinder buchstäblich nicht in der Lage sind, sich vorzustellen, dass ein Leben anders oder gar besser sein könnte als das, was sie täglich sehen“, beschreibt Yvette Hardie, Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Kinder- und Jugendtheater, diese besondere Kraft des Theaters. „Das, was Kunst und Theater bewirken, ist, ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, anders zu fühlen und zu denken, zu sehen, dass sie die
Umstände ändern können.“
Dies ist der Grund, wieso die freie kulturelle Teilhabe ein Menschenrecht ist und sein muss. Im Alltag ist die Situation aber die, dass die stetig wachsende Bevölkerungsgruppe mit geringem Einkommen davon ausgeschlossen ist. Oft genug erleben wir bei uns im GRIPS Theater, dass Eltern den normalen Eintrittspreis von 4,50 Euro nicht aufbringen können.
Durch Armut bedingte gesellschaftliche Isolation macht vor Kindern nicht Halt. Trotz „berlinpass“ bleibt der Zugang zu Kultur oft verschlossen, und Armut fängt nicht erst mit Hartz IV oder ALG 2 an. Für mich ist das ein unhaltbarer, skandalöser Zustand. Durch die Übernahme der Kosten durch Dritte, versuchen wir im GRIPS Theater mit Projekten wie „GRIPS-Fieber“ oder „Theater auf Rezept“ möglichst niedrigschwellig und breitaufgestellt diesen Missstand aufzufangen.
KULTURLEBEN BERLIN geht noch einen Schritt weiter, indem die freiwilligen Vermittler*innen in Gesprächen aktiv Menschen aus ihrer Isolation herausholen und sie am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen. Es ist mir eine große Ehre, als Leiter des GRIPS Theaters der Schirmherr für diese einzigartige und zutiefst menschliche Arbeit von KulturLeben Berlin sein zu dürfen.
Lassen Sie uns gemeinsam die Verhältnisse zum Tanzen bringen!
Ihr Philipp Harpain
Unsere Mission
Berlin besitzt eine vielfältige Kulturlandschaft. Gleichzeitig leben viele Menschen in Armut und können sich Tickets für Kultur- und Freizeitveranstaltungen nicht leisten. Der Besuch kultureller Veranstaltungen inspiriert uns, erweitert den Horizont, bringt uns unter Menschen und auf andere Gedanken. Wer sich einen solchen Besuch finanziell nicht leisten kann, dem bleibt all das verwehrt. Dabei ist gerade für Menschen mit wenig Geld, ohne Arbeit oder ausreichende soziale Kontakte die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben besonders wichtig.
Indem wir unseren Kulturgästen in Zusammenarbeit mit Berliner Kultureinrichtungen kostenlose Veranstaltungen vermitteln, ermöglichen wir ihnen gesellschaftliche Teilhabe und leisten so einen wichtigen Beitrag zu ihrem geistigen und sozialen Wohlergehen und zu ihrer Gesundheit. Denn schöne kulturelle Erlebnisse bereiten Freude, steigern die Lebensqualität und helfen dabei, neue soziale Kontakte zu knüpfen und Isolation abzubauen.
Seit 13 Jahren ist unser Verein fester Bestandteil der sozialen und kulturellen Infrastruktur Berlins. Als Brückenbauer schaffen wir eine innovative Verbindung zwischen dem kulturellen und sozialen Sektor, stärken das Miteinander und fördern Verständnis zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen hin zu einer inklusiven und toleranten Gemeinschaft.
Kulturleben Berlin als Grafik

Unsere Wirkung
Armut führt nicht nur zu materiellem Mangel, sondern schränkt Handlungsspielräume und Teilhabemöglichkeiten massiv ein. Lange Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Armut im Alter erzeugen ein Gefühl der Perspektivlosigkeit und gehen häufig mit temporären oder permanenten psychosomatischen Erkrankungen einher. Viele Menschen in schwierigen Lebenslagen sind nicht in der Lage, am kulturellen Leben teilzuhaben. Ihnen fehlen oft Motivation und Kraft, sich aus ihrem psychischen Dilemma aus eigenem Antrieb zu lösen, auch wenn sie grundsätzlich Interesse an kulturellen Angeboten haben. Ausgrenzung und Vereinsamung sind mögliche Folgen.
KulturLeben Berlins Vermittlungsmethode erwies sich hier als effektives Instrument der Zugangssenkung: Unsere freiwilligen Vermittleri:nnen rufen jeden Gast persönlich an, um ihn individuell über das aktuelle Veranstaltungsangebot zu informieren. Dabei werden Hemmschwellen abgebaut, so dass sich die Gäste erwünscht und zum gesellschaftlichen Leben zugehörig fühlen. Im besten Fall kann das Erleben kultureller Teilhabe das gesundheitliche Wohlbefinden und die persönliche Lebensqualität steigern.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass es KulturLeben Berlin gelingt, über das persönliche Gespräch auch Menschen in schwierigen sozialen Situationen zum regelmäßigen Kulturbesuch zu motivieren. So können auch bislang nicht-kunstaffine Erwachsene erreicht werden, die über Ermäßigungstarife allein nicht zum Kulturbesuch angeregt werden.
Drei wissenschaftliche Untersuchungen belegen den Erfolg unserer niedrigschwelligen Vermittlungsmethode.
Evaluation des Kulturnutzerverhaltens der Gäste von KulturLeben Berlin (2011 und 2013)
Das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Mandel und Thomas Renz führte 2011 und 2013 wissenschaftliche Evaluationen des Kulturnutzerverhaltens der Gäste von KulturLeben Berlin durch.
Ziel war es zu untersuchen, ob und wie Menschen mit geringem Einkommen durch die Vermittlungsmethode von KulturLeben motiviert werden können. Thomas Renz führte 2013 eine Replikationsstudie durch, in der er das Nutzerverhalten der Gäste erneut untersuchte und speziell das Verhalten von Gästen mit Migrationshintergrund in den Fokus nahm.
Die Ergebnisse beider Evaluationen belegen den Erfolg der Vermittlungsmethode.
Vernetzung
BUNDESWEIT
Mittlerweile setzen sich mehr als 50 Vereine in Deutschland aktiv für kulturelle Teilhabe ein. Sie heißen zum BeispielKulturtafel, Kulturdrehscheibe, Kulturpforte oder Kulturloge. Vernetzt sind sie in der Bundesvereinigung KulturelleTeilhabe e.V.Mehr Informationen unter: www.kulturelleteilhabe.de
BERLINWEIT
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin undbeim Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.


